Wissenschaftliche Veröffentlichung – Posterpräsentation
An der 88. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) im November 2015 waren wir mit einem Wissenschaftlichen Poster beteiligt. Dieses beinhaltet eine Verbesserung unserer Mini-Teleskope nach Prof. Emil Herbst.
Ziel: Der Einsatz der Herbst-Apparatur zählt inzwischen zu den Standardmethoden der Behandlung von Klasse II-Anomalien. Ihre Effektivität ist nachgewiesen. Ein Nachteil der Herbst-Apparatur ist ihre relativ hohe Reparaturanfälligkeit und ein damit verbundener hoher Aufwand für Patient und Behandler. Die Ursache hierfür liegt u.a. darin, dass die Befestigungsschrauben der Teleskope sich häufig lösen. Eine von den Autoren entwickelte Modifikation der Herbst-Apparatur soll deren Reparaturanfälligkeit verringern.
Material und Methoden: Herkömmlich besteht die Verankerung der Herbst-Apparatur-Teleskope an den Bändern bzw. Kronen aus angelöteten Muttern und Schrauben mit einem Rechtsgewinde. Dieses Rechtsgewinde wird standardmäßig auf beiden Seiten der Herbst-Apparatur verwendet.
Eine retrospektive Untersuchung an 40 konsekutiven Herbst-Patienten des Jahres 2013 zeigte, dass sich die Befestigungsschrauben der Teleskope im 1. Quadrant wesentlich häufiger lösten, als dies in den anderen Quadranten der Fall war. Daraus wurde die Hypothese abgeleitet, dass im 1. Quadranten die Kieferbewegungen zu einer häufigeren Aktivierung der Kräfte in Richtung Aufschraubrichtung des Rechtsgewindes führen.
Auch in Industriebereichen, in denen sich Verschraubungen mit Standardgewinden durch die üblicherweise vorherrschende Belastung lösen könnten, hat es sich bewährt, diesen Kräften mit unterschiedlichen Gewinderichtungen zu begegnen. Dies ist beispielsweise im Automobilrennsport der Fall, wo z.B. Radmuttern mit Linksgewinde an der linken Seite montiert sind (= Fahrerseite, da in Fahrtrichtung bewertet).
Der Autor ließ deshalb Schrauben und entsprechende Muttern mit Linksgewinde herstellen. Diese wurden im Jahr 2014 zur Befestigung der Teleskophülsen im 1. Quadranten bei 40 konsekutiven Herbst-Patienten verwendet.
Ergebnisse: Die Verwendung von Schrauben und Muttern mit Linksgewinde im 1. Quadranten bei der Herbst-Apparatur führte zu einer deutlich niedrigeren Verlustrate der Schrauben. Diese reduzierte sich von 41% auf 15%. Die Verlustrate im 2. Quadranten veränderte sich nur im Rahmen einer normalen Streuung. Schlussfolgerung: Die Reparaturanfälligkeit bei der Herbst-Apparatur lässt sich durch die Verwendung von Schrauben und Muttern mit Linksgewinde im 1. Quadranten und Rechtsgewinde im 2., 3. und 4. Quadranten verringern.
Ergebnisse: Die Verwendung von Schrauben und Muttern mit Linksgewinde im 1. Quadranten bei der Herbst-Apparatur führte zu einer deutlich niedrigeren Verlustrate der Schrauben. Diese reduzierte sich von 41% auf 15%. Die Verlustrate im 2. Quadranten veränderte sich nur im Rahmen einer normalen Streuung. Schlussfolgerung: Die Reparaturanfälligkeit bei der Herbst-Apparatur lässt sich durch die Verwendung von Schrauben und Muttern mit Linksgewinde im 1. Quadranten und Rechtsgewinde im 2., 3. und 4. Quadranten verringern.
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